Es ist zum Haare raufen: Nun wurde das Kind schon zum dritten Mal zurechtgewiesen und folgt trotzdem nicht! Eine Situation, die Sie nur zu gut kennen?
Ist der eigenen Nachwuchs frech und rebellisch, so fragt man sich als Eltern oft, wie hier die richtige Erziehung aussieht. Einerseits soll das Kind die Regeln befolgen, andererseits möchte man Strafen natürlich vermeiden. Jedes Kind hat natürlich seinen eigenen Charakter und muss individuell behandelt werden, dennoch gibt es einige Tipps, die Kinder besser hören lassen.
Gegenseitiger Respekt
Zunächst sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, dass ein Kind das machen müsse, was die Eltern von ihm verlangen. Ein Kind ist keine Maschine, der man Befehle gibt, die dann ausgeführt werden sollen. Es ist viel wichtiger, dass eine Eltern-Kind-Beziehung sich auf beiden Seiten verändern kann und auf dem Respekt zueinander beruht. Bittet man sein Kind beispielsweise, sein Zimmer aufzuräumen und es ignoriert die Bitte oder schmeißt provokativ noch weiteres Spielzeug auf den Boden, ist es wichtig, ihm zu erklären, warum es sein Zimmer aufräumen soll.
Es ist auch völlig in Ordnung, dass man dem Kind mitteilt, dass man traurig über sein derzeitiges Verhalten ist. Zudem kann man den Nachwuchs fragen, warum er so frech reagiert und was die Gründe für seine Rebellion sind. Wichtig ist, konsequent zu bleiben. Räumt das Kind trotz aller Bemühungen sein Zimmer immer noch nicht auf, sollten die Eltern das auf keinen Fall übernehmen. Wenn das Kind nur noch in sein Bett stolpern statt gehen kann, merkt es vielleicht von selbst, dass Aufräumen ganz sinnvoll ist.
Extras streichen
Sollte gutes Zureden bei dem Frechdachs keine Wirkung zeigen, ist es vielleicht notwendig kleine Belohnungen und Extras zu streichen. Damit merkt das Kind, dass man als Eltern von den Regeln nicht abweicht und dass sein ungehorsames Verhalten sich nur negativ auswirkt. Auf folgende Dinge könnte das Kind ab sofort beispielsweise verzichten müssen:
- Süßigkeiten
- Fernsehen
- Neue Spielsachen
Im schlimmsten Fall kann man dem Kind auch verbieten, seine Freunde am Nachmittag oder am Wochenende zu treffen. Das Kind wird früher oder später spüren, dass es sich mit seinem Verhalten selbst mehr schadet als anderen.
Zu strenge Erziehung wirkt sich ebenfalls negativ aus
Nicht nur eine zu lockere Erziehung sorgt für freches Verhalten von Kindern, oft sind auch zu viele strenge Regeln schuld an diesem ungehorsamen Verhalten. Das Kind kann bei einer großen Anzahl an Vorschriften den Eindruck bekommen, es könne den Eltern sowieso nichts recht machen und beginnt zu rebellieren.
Deswegen ist es wichtig nur ein oder zwei Anweisungen zu geben, die das Kind bewältigen kann. Überforderung und Missverständnisse lassen das Kind schnell verzweifeln, sodass es die Regeln gar nicht mehr befolgen kann. Ist der Nachwuchs beispielsweise nicht in der Lage, sein Zimmer alleine aufzuräumen, so kann man mit konkreten Anweisungen helfen. „Räum‘ bitte dein Zimmer auf“ ist für den Nachwuchs schwieriger zu verstehen und eine größere Aufgabe als „Stelle bitte das Spiel zurück in das Regal“.
Wichtig dabei ist, dass man als Eltern eindeutig wahrgenommen wird, indem man mit dem Kind Augen- oder Körperkontakt herstellt. Wenn es nicht zwingend erforderlich ist, sollte man damit allerdings warten, bis das Kind mit sein Spiel oder seine derzeitige Beschäftigung beendet hat.