Wie üblich verbringe ich den Mittwoch im Home-Office und stehe weder pünktlich noch gut gelaunt auf. 09:53 Uhr: Ungewaschen und mit einem Kaffee setze ich mich an den Schreibtisch und schliesse zunächst den Laptop an.
Mein Telefon erinnert mich mit zwei verpassten Anrufen und vier Nachrichten daran, dass das Wochenende noch drei Arbeitstage entfernt ist. Während ich versuche, die erste Nachricht der Kollegin aus der Buchhaltung zu beantworten, bemerke ich, dass ich die Rechnung und die dazugehörige Akte im Büro vergessen habe.
Die Musik läuft nun nebenbei und ich schreibe die Liste für den Einkauf am Nachmittag. Ein zweiter Kaffee wird getrunken und ich wähle die Nummer meines Steuerberaters. 12:21 Uhr: Die Präsentation ist nicht noch nicht ganz beendet. Ich verschiebe das erst einmal auf später. 15:04 Uhr: Ich ziehe die Jeans doch noch an und hole die Kinder ab. Im Auto bemerke ich, dass ich die Einkaufsliste auf dem Schreibtisch liegen gelassen habe.
Ein typischer Tag im Home-Office
Sieht auch Ihr Arbeitstag im Home-Office so oder so ähnlich aus? Seit ich diese sieben Tipps verfolge, gelingt mir das produktive Arbeiten im Home-Office:
Termine und Telefonate vereinbaren
Wenn ich einen gemeinsamen Termin mit einer Kollegin oder ein Telefonat zu einem bestimmten Zeitpunkt vereinbare, in dem ich das Ergebnis meiner Arbeit präsentieren muss, so arbeite ich bis dato extrem effektiv. Oder ich sage meinem Chef, dass er bis zu einem bestimmten Datum mit der Beantwortung seiner Nachricht rechnen kann. Sich selbst Termine setzen ist eine sehr gute Methode, um tatsächlich Arbeit zu erledigen.
Den Arbeitsplatz einrichten
Ich richte mir den Arbeitsplatz im Home-Office stets am selben Platz ein. Bis auf den Laptop, notwendige Unterlagen und etwas zu schreiben, steht mir nichts im Wege. Ich muss den Arbeitsplatz auch nicht jedes Mal neu herrichten oder gar aufräumen (um mich dann doch vor der Arbeit drücken zu können). Den Drucker habe ich, ähnlich wie im Büro, in das Nachbarzimmer verbannt: Sich ab und an zu bewegen ist nicht verkehrt. Ausserdem lüfte ich regelmässig.
Routine
Ich stehe routinemässig 06:30 Uhr auf, wie üblich. Nach einem Kaffee, dem Blick in die Zeitung und einem Frühstück, ziehe ich mich gemütlich an und sitze 07:30 Uhr am Laptop. Wer die Arbeit anfängt, hat bereits einen grossen Teil erledigt. Ich notiere mir auf Schmierzetteln, wann ich was erledigt haben will. Ich halte ausserdem nichts davon, mir (routinemässig) die Kleidung anzuziehen, die ich auch im Büro trage. Ich arbeite auch professionell in gemütlicher Kleidung.
Ruhe bitte!
Sollte sich der Nachbar gerade dann dazu entschliessen den Rasen zu mähen, wenn ich die Präsentation fertigstellen will, dann greife ich zu Kopfhörern oder den Ohrstöpseln. Ich lasse mich nicht ablenken.
Kinder im Büro?
An Tagen, in denen ich im Home-Office bin, übernehmen die Grosseltern die Kinder: Sie holen sie früh ab und bringen sie in die Schule und holen sie nachmittags auch wieder ab. So kann ich mich komplett auf die Arbeit konzentrieren. Natürlich klappt das nicht immer, sodass, wenn die Grosseltern einmal nicht einspringen können, die Kinder nachmittags Freunde besuchen dürfen und die Schularbeiten erst später gemacht werden. So haben wir beide etwas vom Home-Office: Die Kinder besuchen Freunde und ich habe ein bisschen mehr Zeit, um zu arbeiten.
Pausen
Nichts ist so schöne wie eine Pause im Home-Office. Hier kann ich mich wohlfühlen und komplett abschalten, wenn ich nur das Zimmer wechsele: Ich mache am Vormittag stets eine kleine Kaffeepause und lese eine viertel Stunde ein Buch oder höre Musik. Im Büro wäre das so gar nicht möglich. Dadurch, dass morgens der Weg zum Büro wegfällt und mir so eine halbe Stunde Zeit geschenkt wird, versuche ich ausserdem, die Zeit für ein wenig Yoga zu nutzen.
Belohnung
Zu Hause belohnt mich keiner mit aufmunternden Worten oder einem Lob. So muss ich das selbst erledigen. Nach getaner Arbeit gönne ich mir regelmässig ein Stück Schokolade und höre kurz Musik. Das motiviert mich.